Ausgehend vom Zyklus Mono und fasziniert von der Ausdruckskraft des fotografischen Negativs hat Chris Tille seine Kamera nunmehr in den Himmel gerichtet. Diesmal sind es Wolkenformationen, denen
er auf der Lauer liegt, um Momente ihrer Spannung und Schönheit einzufangen. Insbesondere hat ihn die Vergänglichkeit dieser Momente interessiert, die er auf das Bild bannt. Nicht eine Wolke
gleicht der anderen, so wie kein
Moment, kein Augenblick wiederholbar ist.
Chris Tille hat mit diesem Zyklus einen sehr persönlichen Wolkenatlas geschaffen. Er visualisiert in hoher Ausdruckskraft seiner Bilder die skulpturale Schönheit und Vergänglichkeit der Cumuli, Cumulonimbi und Cirrostrati.
Zugleich vermag er gerade durch das Verwenden des Negativbildes, die skulpturale Kraft der Wolkenobjekte derart eindrucksvoll hervorzuheben. Die Wolkenformationen werden auf seinen Bildern gleichwohl zum Skulpturengarten. Sie brauchen Raum und Licht und Luft. In ihrer geballten Spannung sind sie zugleich zart und fragil. Es ist das Wissen um die Vergänglichkeit einer jeder dieser Wolkenkonstellationen, die Einzigartigkeit jeder einzelnen Form, die zugleich das Fragile ausmachen. Eingefangene Augenblicke immenser Schönheit, die sich jederzeit verflüchtigen könnten, sich auflösen, davonziehen.